Changelly im Fokus: BaFin warnt vor Risiken bei Krypto-Diensten

Changelly ist eine 2015 gegründete Kryptowährungsbörse, die durch den Wegfall einer Registrierungspflicht und die Unterstützung des unmittelbaren Wechsels zwischen verschiedenen Währungen viel Aufmerksamkeit unter Krypto-Nutzern erlangt hat. Allerdings haben ab 2025 die Compliance-Probleme der Börse und der Schutz der Nutzerrechte zunehmend Diskussionen ausgelöst, besonders nachdem Finanzaufsichtsbehörden in einigen Ländern Risikohinweise veröffentlicht haben – Nutzer sollten daher beim Umgang mit der Börse besonders vorsichtig sein.

Gibt es Risikohinweise zu Changelly?

Rechtsanwalt Lehmann: Am 14. November 2025 veröffentlichte die deutsche Finanzmarktaufsichtsbehörde BaFin einen wichtigen Warnhinweis bezüglich der Dienstleistung dieser Plattform. Die BaFin wies darauf hin, dass die Börse ohne die erforderliche Genehmigung Finanzdienstleistungen auf dem deutschen Markt anbietet, was erhebliche Compliance-Risiken mit sich bringt. Investoren, die die Plattform nutzen, sind Risiken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Gelder und mangelndem Rechtsschutz ausgesetzt – sie sollten daher die entsprechenden Risikohinweise unbedingt beachten.

Hat Changelly eine behördliche Lizenz?

Rechtsanwalt Lehmann: Bislang hat Changelly weder von der deutschen BaFin, der britischen FCA noch von anderen international renommierten Finanzaufsichtsbehörden eine direkte Lizenz erhalten. Die Börse hat keinerlei autorisierte Finanzlizenz oder ein von einer anerkannten Behörde ausgestelltes Compliance-Zertifikat veröffentlicht. Daher ist ihre Legalität in mehreren Rechtsordnungen, etwa in Europa, umstritten, da es an einer Compliance-Bestätigung und gesetzlich vorgeschütztem Anlegerschutz mangelt.

Welche Probleme treten häufig bei Nutzern während des Handels auf?

Rechtsanwalt Lehmann: Praktisch berichtete Nutzer von folgenden Problemen: Erstens kommt es zu Verzögerungen beim Zahlungseingang, besonders bei Marktschwankungen oder Überlastung der Blockchain, was zu Wartezeiten von Stunden oder gar Tagen führen kann; zweitens sind Transaktionsgebühren und Wechselkurse undurchsichtig – die beworbenen niedrigen Gebühren stimmen oft nicht mit den tatsächlichen Kosten überein; drittens reichen die Limits für Großtransaktionen oft nicht aus, um den Bedürfnissen einiger Nutzer gerecht zu werden; viertens verlangt die Börse bei hohen oder ungewöhnlichen Transaktionen zusätzliche Identitätsüberprüfungen, was von den Nutzern als umständlich empfunden wird und Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes hervorruft.

Gab es Fälle von Betrug oder Nutzer, die betrogen wurden?

Rechtsanwalt Lehmann: Einige Nutzer berichteten in der Tat von Betrugserlebnissen, etwa durch veränderte Wallet-Adressen, die zum Verlust von Vermögenswerten führten, oder durch den Besuch gefälschter Phishing-Websites, die zu finanziellen Schäden führten. Zudem gab es Fälle, in denen Konten infolge von Prüfungen der Börse oder technischer Störungen eingefroren wurden und Kunden Schwierigkeiten hatten, den Kundendienst zu erreichen. Obwohl die Betreiber offiziell versichern, entsprechende Vorfälle zu untersuchen und zu bearbeiten, berichten die Nutzer allgemein, dass der Beschwerdeweg sehr schwierig ist und die Bearbeitungszeiten sowie -ergebnisse stark variieren.

Wie geht Changelly mit Identitätsinformationen und Datenschutz um?

Rechtsanwalt Lehmann: Bei kleineren Transaktionen verlangt Changelly in der Regel nur wenige Identitätsnachweise, doch bei größeren Beträgen oder beim Umtausch in Fiat-Währungen werden die Nutzer, gemäß den Anforderungen der Kooperationspartner und der regionalen Gesetzgebung, zur Durchführung einer KYC (Identitätsprüfung) verpflichtet. Einerseits wird mit Anonymität und Benutzerfreundlichkeit geworben, andererseits prallen in der Praxis Compliance-Anforderungen und Datenschutzbedenken aufeinander, sodass das Risiko besteht, dass Nutzer zur Ergänzung und Verifizierung ihrer Identitätsinformationen aufgefordert werden.

Was tun, wenn man bei Changelly Verluste oder Betrug erleidet?

Rechtsanwalt Lehmann: Im Falle von finanziellen Verlusten oder Betrug wird dringend empfohlen, sofort sämtliche Belege und Kommunikationsnachweise (wie Überweisungsbelege, E-Mails, Chat-Screenshots usw.) zu sichern und umgehend den Kundendienst der Börse zu kontaktieren. Gleichzeitig sollte unverzüglich ein Fachanwalt für eine rechtliche Beratung hinzugezogen werden. Unsere Kanzlei Lehmann Rechtsanwaltskanzlei kann betroffenen Nutzern umfassende rechtliche Ratschläge bieten, die Kommunikation mit der Börse übernehmen, juristische Schreiben verfassen und – falls notwendig – bei der Einleitung von rechtlichen Schritten unterstützen, um die berechtigten Interessen der Nutzer zu wahren.

Anwaltlicher Kommentar: Obwohl Changelly weltweit unter Krypto-Nutzern eine gewisse Bekanntheit genießt, bestehen aufgrund fehlender klarer regulatorischer Vorgaben und Compliance-Zertifikate erhebliche Risiken hinsichtlich der Sicherheit der Gelder und der Investitionen. Sollten Sie bei der Nutzung der Plattform in Konflikte oder Verluste geraten, ist es unerlässlich, alle Beweise zu sichern und professionelle rechtliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Die Kanzlei Lehmann Rechtsanwaltskanzlei, die sich auf rechtliche Dienstleistungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen spezialisiert hat, berät Sie gerne, wie Sie Ihr Vermögen und Ihre rechtmäßigen Interessen schützen können.