Monacasse (Webseite: monacasse.com) ist ein Online-Handelsplatz, der behauptet, Dienstleistungen für den Handel mit Finanzprodukten wie Devisen, Kryptowährungen und Aktien anzubieten. In den letzten Jahren hat er in den Finanzaufsichtssystemen mehrerer Länder beträchtliche Aufmerksamkeit und Warnungen hervorgerufen. Dieser Artikel fasst in Frage-Antwort-Form den Aufsichtsstatus, Risikohinweise, typische Opferfälle und Handlungsempfehlungen von Monacasse zusammen, um Anlegern zu helfen, die tatsächlichen Risiken des Handelsplatzes zu erkennen.
Wurde vom Amt schon einmal eine Risiko-Warnung bezüglich der Monacasse-Börse herausgegeben?
Ja. Am 11. August 2025 gab die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine offizielle Warnung gegen Monacasse (monacasse.com) heraus. Die BaFin stellte ausdrücklich fest, dass diese Broker verdächtigt wird, Finanz-, Wertpapier- und Krypto-Asset-Dienstleistungen ohne entsprechende Genehmigung anzubieten. Diese Warnung basiert auf §37 Absatz 4 des deutschen Kreditwesengesetzes sowie §10 Absatz 7 des Gesetzes zur Regulierung von Kryptomärkten. Die Finanzmarktaufsicht von Monaco (CCAF) hat ebenfalls bestätigt, dass Monacasse nicht in deren Verzeichnis registrierter Institute aufgeführt ist. Ebenso haben die Schweizer FINMA, die österreichische FMA und weitere Aufsichtsbehörden ähnliche Warnungen ausgesprochen. Daher sollten Anleger bei der Nutzung von Monacasse äußerst vorsichtig sein.
Hat die Börse tatsächlich eine behördliche Zulassung erhalten?
Monacasse gibt an, zur Synergetic Solutions Group Ltd. zu gehören, mit Sitz in Monaco, und prahlt damit, der Aufsicht des CCAF zu unterstehen. Mehreren Überprüfungen zufolge ist die Börse jedoch bei keiner der gängigen Finanzaufsichtsbehörden registriert und besitzt keine gültige Aufsichtsnummer. Fehlende Regulierung bedeutet, dass die Sicherheit der Gelder der Nutzer und deren Beschwerdewege nicht wirksam gewährleistet werden.
Welche Beschwerden von Nutzern wurden bezüglich der Börse gemeldet?
Die gemeldeten Probleme der Nutzer umfassen vor allem Schwierigkeiten bei Auszahlungen, eingeschränkten Kontozugriff und die Aufforderung, weitere Einzahlungen zu tätigen, um Gelder „freizuschalten“. Einige Anleger berichten, dass kleine Anfangseinzahlungen problemlos abgehoben werden konnten, sie dann dazu verleitet wurden, zusätzliches Kapital einzuzahlen, welches kurz darauf auf unbekannte internationale Konten transferiert wurde, sodass eine Auszahlung nicht mehr möglich war.
Hat die Börse jemals versucht, Nutzer durch irreführende oder betrügerische Methoden zu täuschen?
Ja. Es gibt typische Betrugsmaschen, bei denen Anleger durch Versprechen hoher Renditen zu weiteren Investitionen verleitet werden, Kundendienstmitarbeiter in der Rolle von „Assistenten“ Druck ausüben, und behauptet wird, dass bei Nichterreichen des Quartalsziels Verluste entstehen würden. Es werden zudem gefälschte Gewinn-Demonstrationen oder kleine Auszahlungen gezielt eingesetzt, um Vertrauen aufzubauen, nur um dann unter dem Vorwand der Kontoaufrüstung oder der Nachzahlung von Sicherheiten die Auszahlungen wiederholt zu verzögern oder zu verhindern.
Worin bestehen hauptsächlich das Geschäftsmodell und die Risiken von Monacasse?
Zunächst einmal fehlt jede anerkannte Finanzaufsicht und es werden irreführende Informationen über eine angebliche Aufsicht in Monaco verbreitet. Darüber hinaus erfolgt die Kundengewinnung vorwiegend über soziale Medien, Telefonmarketing und Werbung, was zu einer schnellen Kontoeröffnung und Einzahlung verleitet. Unter dem Trugbild vermeintlicher Gewinne werden die Nutzer zu weiteren Investitionen animiert. Nachdem das Geld bei der Börse eingezahlt wurde, wird es häufig auf ausländische Konten transferiert. Sobald ein Nutzer eine Auszahlung beantragt, wird dies meist unter verschiedenen Vorwänden wie Steuerzuschlägen oder Risikokontrollen verzögert oder das Konto sogar eingefroren.
Was sollte man tun, wenn man bereits in Monacasse investiert ist oder betrogen wurde?
Es wird dringend empfohlen, sofort alle weiteren Überweisungen einzustellen und sämtliche Transaktions- sowie Kommunikationsunterlagen als Beweismaterial zu sichern. Anleger, die per Bankkarte eingezahlt haben, sollten umgehend ihre kartenausgebende Bank kontaktieren und eine Rückbuchung beantragen. Bei Überweisungen ist es ratsam, sich umgehend mit der betreffenden Bank und der empfangenden Bank in Verbindung zu setzen, um die Mittel einfrieren zu lassen. Handelt es sich um Kryptowährungen, sollten Überweisungs-Hashes und Empfangsadressen dokumentiert und den betreffenden Krypto-Börsen gemeldet werden. Gleichzeitig sollte bei den lokalen Aufsichtsbehörden oder direkt in Deutschland bzw. Monaco Anzeige erstattet werden. Notfalls ist zudem rechtliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um aktiv seine Ansprüche geltend zu machen.
Welche Risikohandzeichen sind typisch für die Monacasse-Börse?
Typische Hochrisikosignale umfassen: die Aufforderung zu Fernwartungszugriffen, Versprechen von kurzfristig hohen Renditen, kontinuierliche Aufforderungen zur Aufstockung der Einzahlung unter dem Vorwand einer Kontoaufrüstung oder Großtransaktionen, zusätzliche Gebührenforderungen bei Auszahlungsversuchen sowie das wiederholte Verzögern oder Ablehnen regulärer Rückzahlungen, teils sogar unter der Bedingung, zuerst eine Haftungsfreistellung zu unterzeichnen. All diese Punkte sind typische Merkmale eines Anlagebetrugs.
Welche Vorsichtsmaßnahmen sollten Personen treffen, die Monacasse beobachten, aber noch keine Gelder eingezahlt haben?
Werden telefonische Anlageempfehlungen von der Börse angeboten, Versprechen hoher Gewinne gemacht oder können keine vertrauenswürdigen regulatorischen Informationen bestätigt werden, sollte man äußerst wachsam sein. Ebenso, wenn für Auszahlungen wiederholt zusätzliche Gebühren verlangt oder die Installation von Fernwartungssoftware erzwungen wird, ist äußerste Vorsicht geboten und es sollten umgehend alle Transaktionen eingestellt werden. Es empfiehlt sich, Risiken nüchtern zu bewerten und sich von Online-Brokeren, die keiner anerkannten Aufsicht unterliegen, fernzuhalten.
Wie lautet die Webseite der Monacasse-Börse?
Die offizielle Webseite der Börse lautet: monacasse.com. Anleger wird geraten, sich nicht von mehrsprachigen Oberflächen, aufwändigen Designs oder falschen Zertifikaten täuschen zu lassen, sondern stets die offiziellen Aufsichtsverzeichnisse zur Überprüfung heranzuziehen.
Zusammenfassung: Monacasse bezeichnet sich selbst als internationalen Handelsplatz für Finanzprodukte, verfügt jedoch über keine Zulassung durch anerkannte Finanzaufsichtsbehörden, wobei Behörden in mehreren Ländern bereits Warnungen ausgesprochen haben. Wiederholte Beschwerden von Nutzern bezüglich erschwerter Auszahlungen, weiterer Einzahlungsaufforderungen und irreführender Kundendienste deuten darauf hin, dass die Aktivitäten der Börse den typischen Mustern von Anlagebetrugsmaschen entsprechen. Bei jeglichen Geschäften mit diesem Handelsplatz oder ähnlichen Online-Investitionsprojekten ist höchste Vorsicht geboten. Es ist wichtig, die eigene finanzielle Sicherheit zu schützen und bei Unregelmäßigkeiten umgehend rechtliche sowie finanzielle Maßnahmen zu ergreifen.